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Die Bornaer Zwiebel war auch wegen ihrer Größe berühmt und sogenannte "Pfundzwiebeln" waren keine Seltenheit. 1928 stiftete der damalige Feldgärtnerverein, anläßlich seines 75jährigen Bestehens, einen "silbernen" Wanderpokal zur alljährlichen Verleihung an den Besitzer der größten Zwiebel.
Im Schaufenster der Samenhandlung von Schreiber am Markte wurde die, von einem Feldgärtner abgelieferte, größte Zwiebel ausgestellt. Im gleichen Jahr erntete Wiedemann ein Prachtexemplar von 614 Gramm Gewicht; es war die größte Zwiebel seit 1918 und ihr Gewicht wurde auch nicht wieder erreicht.

Vor dem 2. Weltkrieg brachte es die schwerste Zwiebel auf 491 Gramm, 1950 auf 473 Gramm und 1951 auf 466 Gramm. 1952 wog die schwerste Zwiebel wegen der sommerlichen Trockenheit nur 297 Gramm, in den beiden folgenden Jahren erreichten die Preiszwiebeln 426 und 429 Gramm.
1955 wurde der Feldgärtner Otto Frommhold Sieger. Die von ihm gezüchtete Zwiebel hatte ein Gewicht von 355 Gramm.

Bornaer Zwiebeln waren aber auch als feines Konditoreigebäck bekannt. Zuerst von Konditorei R. Hausmann, später von Konditorei R. Kirsten. Hausmannsche Zwiebeln, ein feines Gebäck mit Mokkafüllung, wurden sogar in Spezialkartons mit Ansichtskarten von Borna bis ins Ausland verschickt.

Eine Kunde dankte einmal mit folgendem Verse:

"Der beste Gruß im fremden Land, vom heimatlichen Wyhrastrand ist,
wenn zur lieben Weihnachtszeit die Bornsche Zwiebel uns erfreut.
Drum sendet mir zum kommenden Fest von Eurer Frucht das Allerbest.
Packt mir das Gut recht schicklich ein, denn viele will ich hier erfreun.
An alle Born'schen fern und weit schickt darum jetzt zur Weihnachtszeit
als besten Born'schen Heimatgruß, die Zwiebel mit dem Zuckerguß."

Wie begehrt die Bornaer Zwiebeln waren, besagt ein Reim auf einer Ansichtskarte der 20er Jahre:

"Hier seht den Bornaischen Zwiebelzug, wie er durcheilt die Welt im Flug,
denn ohne Bornaische Zwiebelkraft, der Körper und der Geisterschaft.
Hier bauet man die edle Frucht, die nirgends ihresgleichen sucht.
Die Welt stünd unter großem Übel, wenn Borna baute nicht die Zwiebel.
Sie würzet Fleisch, Gemüse, Fisch, erzeugt selbst Dämpfe mit Gezisch.
Der Zwiebelduft steigt stets nach oben, drum muß man die Bornaische Zwiebel loben."

Ausgearbeitet von Hans Frannek
Borna, 1980

Quellennachweis:
Kulturspiegel des Kreises Borna 1956
Chronik von Borna, R. Wolfram 1886
Bornaer Tageblatt, 1928
Heimatblätter aus der Bornaer Pflege, Heft 3

 

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